Reiseblog,  Reisetipps

Mit dem Rucksack nach New York – der Stadt, die niemals schläft! – Teil 2

Herzlich willkommen zurück! Nachdem es im ersten Blog-Post um unsere Vorbereitung und die Planung unseres Trips nach New York ging, geht es heute um unsere Anreise und den ersten Abend. Solltet ihr den ersten Blog-Post noch nicht kennen, schaut gerne mal hier vorbei, wir haben einige hilfreiche Tipps für euch!

Ich war in Paris, ich war in London, ich war in Rom und ich muss sagen, es gibt keinen anderen Ort wie New York. Es ist die aufregendste Stadt der Welt.

Robert DeNiro

Und da können wir dem guten Mr. DeNiro nur Recht geben!

Wind Nordost, Startbahn 03!

Auf nach FRA-Airport

Nachdem wir uns günstige Tickets über Skyscanner besorgt, das ganze Gepäck in die Rucksäcke verstaut und alles ins Auto geladen hatten, ging es auch schon los zum Flughafen nach Frankfurt.
Unser Flug ging am 04.09. früh um 07:35 Uhr. Da man gerade für Flüge in die USA ein paar Stunden eher am Flughafen sein sollte, sind wir schon am Vortag zu meiner Tante gefahren und haben bei ihr übernachtet. Wie gut, wenn man Verwandtschaft hat, die in Flughafennähe wohnt!

  • Tipp 1: Wenn euer Flug früh morgens geht, schaut doch mal, ob ihr nicht die Nacht vorher schon in der Nähe übernachten könnt. Das macht den Abflugtag deutlich entspannter.

Meine Tante war dann auch so lieb uns früh um 5 Uhr zum Flughafen zu fahren. Nach dem wir uns an der großen Anzeigetafel unseren Schalter gesucht hatten, hieß es erst mal warten, denn der Schalter war noch nicht offen. Aber die Schlange war schon da und mittendrin auch eine nette Frau mit einer kleinen Amerika-Flagge am Oberteil.

Der Einreise-Check

Wir hatten vorher schon online davon gelesen, aber da war sie nun wirklich: Die Befragung vor der Einreise in die USA. Denn bereits bevor man überhaupt seinen Boarding-Pass bekommt, wird geprüft, ob man denn überhaupt in die USA einreisen darf. Fragen wie „Wer hat Ihren Koffer gepackt?“ und „Warum wollen Sie in die USA reisen?“ sind ganz normal und man sollte Sie (natürlich) wahrheitsgemäß beantworten. Zusätzlich sollte man den Nachweis für sein genehmigtes ESTA oder Visum bereithalten, denn auch das wollte die Dame sehen.
Wenn man den „Test“ bestanden hat, bekommt man einen kleinen Sticker auf seinen Reisepass. Der teilt (vermutlich) dem Grenzbeamten in Amerika mit, dass alles in Ordnung ist und er nicht weiter nachbohren muss.

Kleiner Einschub: Die Sache mit dem Visum

Da mir gerade auffällt, dass ich diese „Kleinigkeit“ im letzten Blog-Beitrag zur Planung vergessen habe (Ups.), hier noch ein paar kurze Infos zur der Sache mit der Einreise:
Im Gegensatz zu den EU-Ländern braucht man als Deutscher eine Einreise-/Aufenthaltsgenehmigung für die USA. Hier gibt es die verschiedensten Klassen, für Studenten zum Auslandssemester, für Work-and-Travel, Arbeitsvisa usw. Der einfachste Weg für einen Urlaub in der USA ein Reisegenehmigung zu bekommen, ist aber wohl ein Beantragung über das ESTA (Electronic System for Travel Authorization). Dort könnt ihr für kurzzeitige private oder geschäftliche Aufenthalte (bis zu 90 Tage) eine Erlaubnis zur Reise beantragen.

Wichtig: Eine erteilte ESTA-Reisegenehmigung […] begründet keinen Rechtsanspruch auf Einreise in die Vereinigten Staaten an einer Einreisestelle.

Mit einer erteilten ESTA-Reisegenehmigung dürft ihr lediglich die Einreise in die USA per Flugzeug oder Schiff antreten. Die Entscheidung, ob ihr wirklich in die USA einreisen dürft, liegt immer noch beim Grenzbeamten.
Die Beantragung kostet 14$ pro Person und ihr solltet es spätestens 72h vor Abflug beantragen, denn ohne gültigen ESTA-Schein dürft ihr den Flug eventuell gar nicht erst antreten. Wie schon gesagt will der Beamte von Homeland Security den nämlich schon vor dem Ticketschalter sehen. Die Beantragung geht ganz unkompliziert online auf der Seite der US-Botschaft in Deutschland.

  • Tipp 2: Beantragt die ESTA-Reisegenehmigung rechtzeitig online. Nutzt dazu direkt die Seite der US-Botschaft. Es gibt zwar auch andere externe Anbieter, die die Beantragung für euch übernehmen, aber die wollen natürlich auch ihr Geld verdienen und schlagen deshalb auf die 14$ p.P. noch etwas auf.

Die Beantragung selbst ist kein Hexenwerk und außer seinem Reisepass, den Flugtickets und der Adresse seiner Unterkunft für die ersten Tage braucht man auch nichts besonderes. Das schafft man gut selbst und man kann das Ganze auch als Gruppenanmeldung machen, so dass einer für alle beantragen kann.
Aber jetzt zurück zu uns am Flughafen.

Ready for takeoff?

Nachdem wir also den Check durch die Homeland Security bestanden hatten, kamen wir endlich an unsere Tickets.
Die Dame am Ticket-Schalter hat schon etwas verwundert geschaut, als wir auf die Frage nach Aufgabegepäck mit „Nein, nichts“ geantwortet hatten. Denn die USA ist ja jetzt nicht so das typische Backpackerziel, aber wir sind mit unseren Rucksäcken trotzdem problemlos an Board gekommen.

Nach einem kleinen Snack und einem letzten Toilettengang auf deutschem Boden haben wir uns dann auf zum Gate gemacht. Einmal noch kurz durch den typischen Security-Check und dann anschließend zur Schlange am Einlass. Dann gab es auf einmal nochmal eine zweite Sicherheitskontrolle – für ausgewählte Individuen. Dabei wurde über Lautsprecher durchgesagt, wer sich denn bitte bei der Bundespolizei für eine zusätzliche Kontrolle melden darf – drei Mal dürft ihr raten, wer dran glauben musste!
Also hieß es für Claudia hinter eine Wand aus weißer Plane direkt neben der Ticketkontrolle, Schuhe aus, Leibesvisitation mit Befragung und den Rucksack komplett auspacken. Das ging dank unseren Packing Cubes recht schnell, war aber natürlich trotzdem ein bisschen nervig.

Endlich an Bord

Nachdem damit auch die letzte Hürde geschafft war, haben wir uns an Bord direkt wohl gefühlt. Die FlugbegleiterInnen von Singapore Airlines waren alle echt nett und die Uniformen auch mal was anderes zum langweiligen Lufthansa-Blau. Angekommen im Airbus A380 (mein Gott ist das ein riesen Ding!) hatten wir uns extra Plätze am Fenster reserviert, denn Claudia liebt die Aussicht aus dem Flugzeug. Die Beinfreiheit war echt gut und auch das On-Board-Entertainment-Programm lies nichts zu wünschen übrig. Ich nutze unsere Langstreckenflüge gerne, um die ganzen Blockbuster nachzuholen, die ich davor im Kino verpasst habe. Da spart man sich das Geld für’s Kino und holt gleich noch mehr aus seinem Flugpreis raus.

Ein bisschen verwundert (bzw. Claudia traurig) waren wir dann aber, als die FlugbegleiterInnen uns nach dem Frühstück aufgefordert haben, das Verdeck am Fenster zu schließen, damit man in Ruhe schlafen kann. Deutscher Zeit war es ja erst morgens, da sollte man ja eigentlich noch nicht so müde sein und wir hatten ja extra den Platz am Fenster gebucht um den Ausblick genießen zu können. Naja…

Herzlich willkommen zum Tele-Gym!

Was wir auch regelmäßig auf unseren Flügen machen: Aufstehen, ein wenig durch den Gang laufen und ein bisschen Gymnastik machen! Gerade bei Langstreckenflügen wird es sonst schnell unangenehm, im schlimmsten Fall kann man sogar eine Thrombose bekommen. Um dem Vorzubeugen haben wir auch am Platz ab und zu Übungen gemacht, wie sie zum Beispiel hier beschrieben sind. Sogar das Board-Programm von Singapore Airlines hatte ein Video dazu.

  • Tipp 3: Steht besonders auf Langstreckenflügen regelmäßig auf, lauft durch den Gang und bewegt euch! Das macht wach und beugt Thrombose vor.

Nach ein paar weiteren Stunden und noch einer erstaunlich leckeren Mahlzeit an Bord, war dann auch das Ziel nicht mehr weit entfernt. Als das Blau vor dem Fenster langsam verschwunden ist, der Flieger in den Sinkflug ging und man immer mehr Häuser sehen konnte, wurde es uns so langsam klar:

Wir sind in New York City!

Nach dem Touchdown auf dem JFK Airport, dem Deboarding und keinem Warten an der Gepäckausgabe dank Backpackerrucksäcken, waren wir dann mitten im Flughafen. Von dort in die Innenstadt sind es immerhin 20 km Luftlinie zum Empire State Building. Im Großen und Ganzen gibt es zwei Möglichkeiten diese Strecke zu bewältigen: Taxi oder Metro.

Take the „A“ train

Da wir eher auf preisgünstiges Reisen aus waren, haben wir uns für letzteres entschieden. Dabei muss man Bedenken, dass das Metro-Terminal des Flughafens nicht direkt an den Flug-Terminals liegt. Hier muss man den sogenannten AirTrain nehmen, der alle Flug-Terminals und den Metro-Bahnhof verbindet. Der kostet 7.75$ (Stand Nov. 2020) pro Person und man kann ihn ausschließlich per MetroCard bezahlen. Die MetroCard ist eine gelbe Kreditkarte aus ziemlich dünnem, wabbeligen Plastik, mit der man in New York alle Fahrten mit der Metro bezahlt. Sie kostet 1$ Pfand und kann an Automaten direkt gekauft und aufgeladen werden.

  • Tipp 4: Am günstigsten kommt man vom Flughafen JFK in die Stadt per AirTrain und Metro.

An den Ticket-Automaten war einiges los und so einige sahen auch ziemlich verwirrt aufgrund der ganze Optionen aus. Aber wir hatten uns zum Glück vor Abflug schon online informiert, was genau wir kaufen mussten. Da wir 10 Tage in New York waren, haben wir uns ein 7-Tages-Ticket geholt und dann für die restlichen Tage Guthaben für Einzelfahrten aufgeladen.

Nach weiteren 20 Minuten waren wir dann endlich an unserer Haltestelle in Brooklyn, am Rande zu Queens, angekommen und haben dort im WLAN unserem AirBnB-Host geschrieben, dass wir bald da sein werden. Wir waren langsam echt fertig, aber es waren noch ein paar Meter zu Fuß von der Metro-Station bis zu unserer Wohnung. Ziemlich erschöpft haben wir dann unser Apartment erreicht und unser Host Dejan hat uns begrüßt.

Carpe diem!

Wir haben dann unsere Rucksäcke abgelegt, uns ins WLAN eingewählt und unseren Familien geschrieben, dass wir sicher in unserer Unterkunft angekommen sind. Da es wegen der Zeitverschiebung in New York erst vormittags war, haben wir uns trotzdem nochmal auf den Weg in Richtung Manhattan gemacht. Das ist auch einer unserer bewährten Tipps gegen Jetlag:

  • Tipp 5: Um Jetlag zu vermeiden, versucht direkt nach Ankunft den Tagesrhythmus eures Ziellandes zu übernehmen. Egal wie anstrengend der erste Tag dann auch ist. Es lohnt sich, denn dadurch hatten wir zum Glück noch nie mit Jetlag zu kämpfen.

Das hieß zwar nochmal ein paar Stunden länger wach bleiben, aber dafür hatten wir auch direkt am nächsten Tag keine Probleme mit dem Aufstehen nach New Yorker Zeit.

empire state building

Wenn wir auch nicht mehr viel geschafft haben an diesem Tag, konnten wir zumindest einen ersten Blick auf das Empire State Building werfen und uns zum ersten Mal ins Getümmel des Times Square stürzen. Und was das für ein Trubel war! Wenn ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen wollt, dann schaut euch gerne mal unseren Post auf Instagram dazu an.

Als sich dann auch der New Yorker Tag endlich dem Ende geneigt hat, sind wir totmüde zurück zu unserem Apartment gefahren und einfach nur noch ins Bett gefallen!

Da es noch so einiges zu erzählen gibt und auch dieser Beitrag schon fast wieder 1800 Wörter hat, würde ich sagen, sehen wir uns im nächsten Teil wieder! Darin werden wir mit der Abarbeitung unseres 60-Punkte-Plans beginnen, einen hysterischen Tour-Guide erleben und einer alten Dame unter den grünen Rock schauen!

Wenn dir der Beitrag gefallen hat oder du noch Fragen hast, dann lass‘ gerne einen Kommentar da!

Hey! Ich bin Robert, habe Informations- und Kommunikationstechnik studiert und kümmere mich (deshalb) am liebsten um den ganzen Technik-Kram und die Planung unserer Reise.

3 Kommentare

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert